Häufig gestellte Fragen

unserer Nutzer zu COVID-19 (Corona)

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Viele Menschen mit Behinderung müssen sich davor schützen, schlimme Krankheiten zu bekommen. Das neuartige Coronavirus kann für Menschen mit Behinderung, die besonders auf ihre Gesundheit achten müssen, die sogenannte Risikogruppe, gefährlich werden. Es kann eine Lungenkrankheit auslösen, die Covid-19 heißt. Es gibt Menschen, die haben durch das Coronavirus nur einen Schnupfen. Andere müssen sogar auf die Intensivstation, weil sie eine schwere Lungenentzündung bekommen und deshalb eine Beatmung benötigen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz und in allen anderen Ländern auf der Welt werden aktuell Maßnahmen durchgeführt, die die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen sollen. An jeder Ecke gibt es Informationen, trotzdem bleiben häufig Menschen mit Behinderung, mit ihren Fragen und Sorgen zurück. Die Fragen, die gestellt werden, sind für die Allgemeinheit zu speziell und werden deshalb nicht vordergründig beantwortet. Aus euren Fragen haben wir dieses FAQs zusammengestellt:

FAQs - Fragen und Antworten zu COVID-19 (Corona)

Gehöre ich zur Risikogruppe?

Unter der Bezeichnung Risikogruppe versteht man besonders gefährdete Menschen für einen schweren Verlauf der Erkrankung. Das heißt, dass Menschen die in diese Menschengruppen gehören ein höheres Risiko haben, an Covid-19 zu versterben, als ein völlig gesunder Teenager.

Nicht jeder Mensch mit Behinderung gehört automatisch gleich zur Risikogruppe. Nur wenn durch etwaige Vorerkrankung das Herz, der Kreislauf oder die Lunge eine Beeinträchtigung oder Schäden haben, ist man im Fall einer Infektion Risikopatient. Auch wenn ein Mensch mit Behinderung aufgrund eines Querschnittes oder auf Grund von Muskelproblemen, nicht richtig husten kann, zählt er zu Risikogruppe.

Bei der Eingruppierung in eine Risikogruppe spielen folgende Faktoren eine Rolle:
  • Alter
  • Vorerkrankungen
  • Einschränkungen in der Agilität des oberen Bewegungsapparates

Wem eine Einschätzung seiner persönlichen Situation zur Risikogruppe es sehr wichtig ist, der sollte sich mit seinem Hausarzt in Verbindung setzen. Dieser kennt die individuelle Situation und kann Auskunft über die Gefährdung für einen schweren Krankheitsverlauf geben.

Kann ich mich mit einem Mundschutz schützen?

Das Tragen eines Mundschutzes schützt nicht den Träger selbst. Wer einen Mundschutz trägt, schützt andere davor, durch Tröpfchen, die beim Husten, Sprechen und Niesen aus unseren Körperöffnungen treten, infiziert zu werden. Es gilt aber zu beachten, dass es verschiedene Arten von Mundschutz gibt. Im Alltagsgebrauch, wenn keine Infektion vorliegt, kann ein selbstgenähter Mundschutz, den zum Beispiel die Assistenten und Assistentinnen von Menschen mit Behinderung tragen, schon einen minimalen Schutz bieten. Liegt eine Infektion vor, so sollte der infizierte einen speziell genormten Mundschutz tragen. Vom Robert-Koch-Institut wird der Schutzgrad FFP 2 empfohlen. Einen noch besseren Schutz bieten Masken mit dem Schutzgrad FFP 3. Beide Maskenarten sind aktuell sehr schwer zu bekommen. In der persönlichen Assistenz empfiehlt es sich aber dennoch den Assistenznehmer zu schützen und die Assistentinnen und Assistenten einen Mundschutz aus Stoff tragen zu lassen. Dieser Stoff sollte bei sehr hohen Temperaturen waschbar sein und jeder Assistent und jeder Assistentin sollte seine eigene Maske haben.

Welches Desinfektionsmittel hilft gegen das Coronavirus?

Das Corona-Virus ist eine behüllte Form von Viren. Die meisten Desinfektionsmittel sind dazu gemacht, Bakterien abzutöten. Soll ein Desinfektionsmittel auch Viren abtöten, so muss auf der Flasche stehen, dass es „viruzit“ oder „bedingt viruzit“ ist. Auf einigen Desinfektionsmitteln gibt es auch den Hinweis, dass sie gegen „behüllte Viren“ wirken. Es sind zur Abtötung des Corona-Virus somit auch nur Desinfektionsmittel mit diesem Hinweis geeignet.

Um die Coronaviren von den Händen zu entfernen, reicht auch handelsübliche Handseife. Wenn die Hände richtig gewaschen werden, das heißt überall und mindestens 30 Sekunden, hat Corona keine Chance, zumindest auf den Händen.

Wie gefährlich ist es, spazieren zu gehen?

Ein Spaziergang an der Luft hat noch niemandem geschadet. Nach diesem Motto gehen viele Menschen aktuell in Parks, wenn sie noch geöffnet sind. Wie hoch die Ansteckungsgefahr bei einem Spaziergang ist, hängt davon ab, wie genau die Abstandsregel von 2 m zu anderen Personen eingehalten wird. Wenn Dinge aus der Umwelt angefasst wurden, ist es nicht ratsam, sich ins Gesicht zu fassen. Außerdem sollten die Hände nach dem Spaziergang gründlich mit Seife gewaschen werden.

Trotzdem gilt für alle die Empfehlung, zu Hause zu bleiben, wann immer es geht. Keine Regel kann einen 100-prozentigen Schutz vor einer Ansteckung bieten. Gerade als zugehöriger der Risikogruppe sollte genau überlegt werden, ob ein Spaziergang notwendig ist oder der Balkon zum Sonnetanken ausreicht.

Sind barrierefreie Toiletten nach wie vor zugänglich?

Öffentliche Toiletten auf Plätzen, die nicht gesperrt sind, sind nutzbar. Es ist aber ratsam, vor der Nutzung eine Flächendesinfektion zu verwenden.

Gilt eine Ausgangssperre auch wenn man rollt?

Eine Ausgangssperre gilt für jeden, natürlichen Menschen. Sofern du also nicht aus dunkler Materie, Weltraumschleim oder Fell bestehst, gilt die Ausgangssperre auch für dich. Haustiere wie Katzen oder Hunde dürfen weiter ihre Runden drehen und ihr Revier verteidigen.

Was passiert mit der Assistenz, wenn ich in Quarantäne muss, bin ich dann weiter versorgt?

Menschen mit Behinderung, die nicht allein im Alltag zurechtkommen kommen, können weiterhin Ihre Assistenz nutzen. Da der Umfang einer Assistenz von 24 Stunden am Tag, bis zu einzelnen Stunden im Monat reichen kann, muss jeder Assistenznehmer für sich und sein Team entscheiden, ob und wie er seine Assistentinnen und Assistenten einsetzt, sollte er unter Quarantäne gestellt werden. Ein Vorgang dieser Art muss eng mit den Ärzten und Gesundheitsbehörden abgestimmt werden, da eine vollständige Quarantäne eigentlich bedeutet, dass niemand Kontakt zur infizierten Person haben darf.

Wie lange haftet Corona auf Oberflächen?

Lange kann das Coronavirus auf Oberflächen nicht überleben. Es braucht einen Wirt, um leben zu können. Dieser kann nur der Mensch sein. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (Bfr), ist ein Coronavirus auf einer Oberfläche allerhöchstens wenige Stunden lebendig. Auf Karton maximal 24 Stunden.

Auf diese Oberfläche kommt es nicht von allein, es kann nur durch Schmierinfektion (wenn zum Beispiel Sekret an der Hand ist) auf eine Oberfläche gelangen.

Wie oft sollte der Griffreifen des Rollstuhls desinfiziert werden?

Eine Empfehlung, wie oft die Griffreifen, mit welchem man den Rollstuhl antreibt gereinigt oder desinfiziert werden sollten, gibt es nicht. Solange dieser nur vom Rollstuhlfahrer selbst benutzt wird und innerhalb der Wohnung gefahren wird, ist eine Desinfektion oder eine Reinigung nicht nötig. Nach einer Fahrt außerhalb des zu Hauses, kann durchaus Schmutz am Reifen und am Greifring sein. Dieser lässt sich aber auch mit Wasser und etwas Seife entfernen.

Die Schiebegriffe eines Rollstuhls können nach Bedarf und bei wechselnden Schiebern mit einer normalen Flächendesinfektion gereinigt werden. Da aber das Coronavirus auf Flächen generell nicht lange überleben kann, ist dies nicht zwingend notwendig.

Überträgt sich Corona über meine Rollstuhlreifen?

Das ist sehr unwahrscheinlich, das Coronavirus kann auf Oberflächen wie Rollstuhlreifen nur kurze Zeit überleben und gelangt auch nur durch Schmierinfektion (zum Beispiel Sekret) überhaupt auf die Reifen.